„Lottoland“, einer der bekanntesten Internetanbieter für Lotterien aus der ganzen Welt, ist aktuell in einen großen Skandal verwickelt. Eine Kölnerin hatte den auf 55 Millionen Euro angewachsenen Eurojackpot für sich reklamiert, doch der Lottovermittler mit Sitz auf Malta verweigert die Auszahlung. In den letzten Tagen haben sich einige interessante Wendungen ergeben, die mittlerweile etwas Licht ins Dunkel gebracht haben. An dieser Stelle fassen wir die wichtigsten Nachrichten zusammen.
Altenpflegerin gewinnt 55 Millionen – „Lottoland“ verweigert die Auszahlung
Anfang Juli berichteten die Medien von einer vermeintlichen Gewinnerin, die 55 Millionen in der europäischen Gemeinschaftslotterie Eurojackpot gewonnen hat. Eine 26-jährige Altenpflegerin aus Köln hatte ihren Tippschein beim Internetanbieter „Lottoland“ abgegeben und mit ihren Zahlen prompt den prall gefüllten Jackpot gewonnen. Bereits kurz nach der Ziehung ging die vermeintliche Gewinnerin an die Öffentlichkeit und berichtete von E-Mails, die sie angeblich von „Lottoland“ bekommen hätte. Darin hätte ihr der Anbieter mitgeteilt, dass es bei ihrem Tippschein zu einem Transaktionsproblem gekommen sei und ihr der Gewinn nicht ausgezahlt werden kann. Unmittelbar nach dem Gang an die Öffentlichkeit hat sich auch die nordrhein-westfälische Lottogesellschaft WestLotto kritisch über „Lottoland“ geäußert und auf die nicht vorhandene staatliche Auszahlungsgarantie hingewiesen.
Doch offenbar ist alles ganz anders als es von der Gewinnerin dargestellt wurde. Nun hat sich eine Sprecherin des Internetanbieters gemeldet und von einem Betrug gesprochen. Nach Aussage von „Lottoland“ hätte die 26-jährige Kölnerin die Nachrichten mit den angeblichen Transaktionsproblemen gefälscht und den Absender manipuliert. Gleichzeitig verwies die Sprecherin auf mehrere Indizien, die beweisen, dass die Tipperin gar nicht den Eurojackpot, sondern eine ganz andere Lotterie gespielt hat. „Lottoland“ setzte sich in dem Zusammenhang auch gegen die Anschuldigungen von Westlotto zur wehr und verwies auf die in Deutschland legal erworbene Glücksspiellizenz.
Offenbar ist der Lottovermittler Opfer eines Betrugs geworden, der jedoch schnell aufgeklärt werden konnte. Die Tipperin hat mit großer Wahrscheinlichkeit die Nachrichten gefälscht und muss nun mit ernsthaften juristischen Konsequenzen rechnen. „Lottoland“ hat angekündigt, rechtliche Schritte gegen die 26-Jährige zu prüfen.